Aufsuchende systemische Familienhilfe
Die aufsuchende systemische Familienhilfe (AsF)basiert auf den Grundlagen der lange etablierten Sozialpädagogischen Familienhilfe und stellt eine Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung dieser Hilfeform dar.
Das Angebot versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Nach dem Motto „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ soll das Selbstwirksamkeitserleben der Klienten aktiviert werden. Ressourcen werden (wieder) entdeckt und nutzbar gemacht.
AsF basiert auf der Grundannahme, dass (fast) alle Eltern das Beste für ihre Kinder wollen, auch wenn sie durch Überforderungssituationen, aufgrund belastender bzw. fehlender Vorerfahrungen o.a. vorübergehend oder längerfristig den Bedürfnissen ihrer Kinder nicht ausreichend gerecht werden können.
Basierend auf der systemischen Grundannahme werden weder die Kinder noch die Eltern als „Schuldige“ gesehen, sondern davon ausgegangen, dass alle Beteiligten im Rahmen ihrer derzeitigen Möglichkeiten das „Beste“ versuchen.
Die AsF will Verhaltensmuster aufzeigen, Ressourcen entdecken und aktivieren und neue Sichtweisen anbieten, um so Handlungsmuster zu verändern und neue Möglichkeiten zu entwickeln.
Vertrauen und Transparenz werden als Grundvorraussetzung der konstruktiven Zusammenarbeit gesehen. AsF arbeitet wenig für, dafür viel mit den Familien.
2.Für wen eignet sich das AsF?
- Familien, die mit herkömmlichen Jugendhilfe Angeboten nicht oder nicht mehr/ausreichend erreichbar sind
- Familien, die in verschiedensten Lebenslagen Unterstützung/ Begleitung benötigen, um einer Gefährdung des Kindeswohls vorzubeugen bzw. abzuwenden.
- Sogenannte Multiproblemfamilien
- Familien in akuten Krisensituationen ( z.B. Krankheit, Trennung, Arbeitslosigkeit,Tod)
- Familien, bei denen bisher eingesetzte Hilfen keine ausreichende Veränderung erreichen konnten.
- junge Mütter/Eltern, die Sicherheit im Umgang mit dem Kind entwickeln wollen bzw. ihre elterliche Rolle einnehmen lernen wollen.
- Familien die durch traumatische Vorerfahrungen belastet sind.
- Alleinerziehende bzw. getrennt lebende Eltern die Unterstützung in der Rollenfindung und konstruktiven Kooperation mit dem anderen Elternteil benötigen.
- Patchworkfamilien
- Familien, die Resignation, Motivationsmangel und beschränkte Ressourcen aufweisen.
3.Was bietet die AsF?
- einen wertschätzenden und geschützten Rahmen
- Aktivierung der vorhandenen und Erschließen neuer Ressourcen
- Perspektivwechsel
- Methodenvielfalt abgestimmt auf die Personen und die Situation
- interdiziplinäres Arbeiten
- Kooperation mit anderen involvierten Institutionen/Personen
- geringer zeitlicher Umfang ( max. 1 Termin pro Woche) bei hoher inhaltlicher Intensität.